Samstag, 10. Juli 2010

Immer, wenn ich deinen blonden Haarschopf aus der Menge stechen sah, überkam mich ein Gefühl von Heiterkeit. Aber mit dir Sprechen und dir dabei in die Augen schauen, gleichzeitig, das konnte ich nicht. Daran scheiterte ich auch kläglich, was ich später feststellen durfte. Jetzt, wo eigentlich alles anders ist und ich sogar glaube, dass du es gemerkt hast, kann ich mit dir Reden und dir dabei in die Augen schauen. Zwar nie länger als zwei Sekunden, aber ich kann es. Deine Augen sind wirklich nicht richtig grün. Sie haben einen leichten grau-Stich um die Pupille herum. Wie viel Zeit verbrachte ich damit, zu ergründen welche Augenfarbe du wohl habest? Und wie viel Zeit verbrachte ich damit, das von dir gesagte zu verarbeiten und zu interpretieren? Ich bereue keine Sekunde, über die ich darüber nachgedacht habe. Sie war einfach ein Teil der Zeit. Und wie lange benötigte ich am 14 Februar, um dir diesen Brief zu schreiben, den ich dir eh nie im Leben gegeben hätte? Kaum zu glauben, was ich alles für dich in Kauf nahm und was ich immer noch in Kauf nehmen würde. Und jetzt, wo meine Sicht nicht mehr gänzlich getrübt ist, merkte ich sogar, wie ein Schleier von Unsicherheit über dein Gesicht huschte, als ich zum Abschied nicht mehr als ein "Ciao" sagte . Jetzt weißt du vielleicht, wie das für mich ein halbes Jahr lang war. Ich werde immer nur Alex für dich sein und eigentlich erwarte ich gar nicht mehr von dir.

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